Kap. 4.7: Unschärfe

Ein ICE verlässt den Münchner Hauptbahnhof. Der Fotograf hat hier mit stationärem Panning gearbeitet. Dabei dient die Unschärfe als Stilmittel für Bewegung.

Tiefenunschärfe wirkt besonders subtil, wenn sie vorsichtig dosiert wird: Nicht immer muss der Hintergrund vollkommen verschwommen sein. Dieses Beispiel zeigt, dass schon minimale Unschärfe ausreicht, um das Auge des Betrachters auf die zwei Helfer mit dem Sessel zu lenken.

Bei hellem Tageslicht kann es durchaus schwierig sein, nennenswerte Tiefenunschärfe zu erzeugen. Bei dieser Aufnahme blieben dem Fotografen nur Sekundenbruchteile zur Komposition – mit einem separaten Graufilter wären noch zwei Blendenstufen mehr möglich gewesen.

Eine Mischung aus Pan-Shot und Tiefenunschärfe: Bei Bildern mit extrem langer Brennweite und weit geöffneter Blende wird der Vordergrund gleich aus mehreren Gründen unscharf. Dieses Beispiel ist aber nur in Farbe sinnvoll.

(Foto: Julian J. Rossig)